GRÜNE WELLE
Gefördertes Wohnhaus und geförderte Reihenhaussiedlung
1. Platz Bauträgerwettbewerb 2010
Ort: Gerasdorferstrasse 149, 1210 Wien / AT
Umfang: 14.000 m² WNF, 72 Wohnungen, 87 Reihenhäuser, 1 Wohngruppe, 1 SOS Kinderdorf-Haus,1 Café
Zeitlauf: 2010 - 2014
Bauträger: Wohnbauvereinigung der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst, WBV GÖD
Soziale Nachhaltigkeit: wohnbund:consult
Statik / Bauphysik / Haustechnik: Mischek ZT GmbH
Freiraumplaner: Land in Sicht
Fotos: Hertha Hurnaus und Thomas Hennerbichler
Angelehnt an die in der Nähe errichtete Wohnhausanlage von Victor Hufnagel aus dem Jahre 1983, die schon damals die Idee einer verdichteten Gartenstadt verfolgte, wirkt die „Grüne Welle“ durch den Entwurf einer stringenten linearen Angerstruktur der Zersiedelung des Landschaftsraumes und dem Produzieren von nicht nutz-barem Abstandsgrün entgegen. Der dörfliche Anger wird durch zwei geschwungene Stränge von Reihenhäusern gebildet und zoniert die Freiräume klar in Öffentlich (Anger) und Privat (Gärten), begleitet wird die Reihenhausstruktur von zwei Geschosswohnbauten.
Die Geschosswohnbauten begleiten die neu errichtete Siedlungsstraße und bilden den räumlichen Konnex zum zukünftig dichter bebauten Neubaugebiet. Die optisch signifikante Wellenform der Reihenhaussiedlung dahinter schafft einen zentralen Anger, der als gemeinschaftlicher Erschließungs-, Kommunikations- und Aneignungs-raum alle Bewohnergruppen zusammenführt und verschiedenste Nutzungen aufnimmt: Spielwiesen, Fahrradabstellplätze, eine Hundezone und den Häusern vorge-lagerte Vorgartenzonen, die von den neuen Bewohnern angeeignet und gestaltet werden können.
Dem Anger als frequentierten Raum für die Siedlungsgemeinschaft stehen die Gärten auf den ruhigen Rückseiten der Reihenhäuser gegenüber, die durch eine begrün-bare Pergola-Konstruktion in Zukunft noch mehr an Privatheit gewinnen werden. Auch jeder Wohnung in den Geschosswohnbauten sind große Gärten, Balkone oder Dachterrassen zugeordnet, deren seitliche Wände aus Sichtbeton den Fassaden eine tiefe Plastizität verleihen.
Für die Bildung von überschaubaren, nachbarschaftlichen Gefügen wurden die Wohneinheiten in kleine Gruppen segmentiert – Hauszeilen von maximal 8 Reihen-häusern und Stiegenhaus-Gemeinschaften von maximal 16 Wohnungen. Wesentlich für ein gutes soziales Gefüge ist eine funktionale Dichte und eine nachhaltige Durchmischung der zukünftigen Bewohnergruppen: Die Reihenhaussiedlung besteht aus drei verschieden dimensionierten Haustypen, im Größten mit fast 140 m2 ist genug Platz für eine mehrköpfige Familie oder kom-biniertes Wohnen und Arbeiten. Das Mittlere deckt mit 95m2 die klassische Nachfrage nach 4 Zimmern ab, wohin-gegen das Kleinste mit nur 65m2 und drei Zimmern alles bietet, was ein Haus braucht, und durch seine entsprechend niedrigen Kosten für breite sozialen Schichten und differenzierte Familienformen die Möglichkeit des eigenen Hauses im Grünen bietet.
Auch die Geschosswohnbauten weisen eine große Bandbreite an verschieden Wohnungstypologien auf: Durchgesteckte Maisonette-Typen im Erdgeschoss, darüber kompakte Zwei- bis Drei-Zimmer-Wohnungen und ganz oben verschieden große Dachterrassenwohnungen.
Eine gesamte Stiege inklusive Gemeinschaftsraum steht einer Wohngruppe zur Verfügung, die mit begleitender soziologischer Moderation ein Modell der intensiveren Nachbarschaft lebt.
In zweien der Reihenhäuser hat erfreulicherweise eine betreute Jugendgruppe des SOS-Kinderdorfes sein neues Zuhause gefunden und auch Menschen mit beson-deren Bedürfnissen finden Ihren Platz: Insgesamt sind zudem 10 % aller Einheiten (Reihenhäuser und Wohnungen) barrierefrei ausgeführt worden.
Die Wohngruppe sowie die partizipativen Initiativen in Bezug auf Gemeinschaftsflächen während der Einwohnphase wurden von Wohnbund_Consult und Land in Sicht begleitet.
Das Erdgeschoss erfüllt verschiedenste Funktionen des täglichen Bedarfs: Fahrrad- und Kinderwagen-Abstellflächen, eine Waschküche, ein Geldautomat, ein multi-funktionaler Gemeinschaftsraum und die Servicezentrale, die erste Anlaufstelle der Nachbarschaft bei Fragen und Problemen ist.
Insgesamt wurde so eine Siedlung geschaffen, die mit privaten, beruflichen oder gesundheitlichen Veränderungen mithält und damit zum nachhaltigen - weil lang-fristigen - Zuhause werden kann.
GRÜNE WELLE
Gefördertes Wohnhaus und geförderte Reihenhaussiedlung
1. Platz Bauträgerwettbewerb 2010
Ort: Gerasdorferstrasse 149, 1210 Wien / AT
Umfang: 14.000 m² WNF, 72 Wohnungen, 87 Reihenhäuser, 1 Wohngruppe, 1 SOS Kinderdorf-Haus,1 Café
Zeitlauf: 2010 - 2014
Bauträger: Wohnbauvereinigung der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst, WBV GÖD
Soziale Nachhaltigkeit: wohnbund:consult
Statik / Bauphysik / Haustechnik: Mischek ZT GmbH
Freiraumplaner: Land in Sicht
Fotos: Hertha Hurnaus und Thomas Hennerbichler
Angelehnt an die in der Nähe errichtete Wohnhausanlage von Victor Hufnagel aus dem Jahre 1983, die schon damals die Idee einer verdichteten Gartenstadt verfolgte, wirkt die „Grüne Welle“ durch den Entwurf einer stringenten linearen Angerstruktur der Zersiedelung des Landschaftsraumes und dem Produzieren von nicht nutz-barem Abstandsgrün entgegen. Der dörfliche Anger wird durch zwei geschwungene Stränge von Reihenhäusern gebildet und zoniert die Freiräume klar in Öffentlich (Anger) und Privat (Gärten), begleitet wird die Reihenhausstruktur von zwei Geschosswohnbauten.
Die Geschosswohnbauten begleiten die neu errichtete Siedlungsstraße und bilden den räumlichen Konnex zum zukünftig dichter bebauten Neubaugebiet. Die optisch signifikante Wellenform der Reihenhaussiedlung dahinter schafft einen zentralen Anger, der als gemeinschaftlicher Erschließungs-, Kommunikations- und Aneignungs-raum alle Bewohnergruppen zusammenführt und verschiedenste Nutzungen aufnimmt: Spielwiesen, Fahrradabstellplätze, eine Hundezone und den Häusern vorge-lagerte Vorgartenzonen, die von den neuen Bewohnern angeeignet und gestaltet werden können.
Dem Anger als frequentierten Raum für die Siedlungsgemeinschaft stehen die Gärten auf den ruhigen Rückseiten der Reihenhäuser gegenüber, die durch eine begrün-bare Pergola-Konstruktion in Zukunft noch mehr an Privatheit gewinnen werden. Auch jeder Wohnung in den Geschosswohnbauten sind große Gärten, Balkone oder Dachterrassen zugeordnet, deren seitliche Wände aus Sichtbeton den Fassaden eine tiefe Plastizität verleihen.
Für die Bildung von überschaubaren, nachbarschaftlichen Gefügen wurden die Wohneinheiten in kleine Gruppen segmentiert – Hauszeilen von maximal 8 Reihen-häusern und Stiegenhaus-Gemeinschaften von maximal 16 Wohnungen. Wesentlich für ein gutes soziales Gefüge ist eine funktionale Dichte und eine nachhaltige Durchmischung der zukünftigen Bewohnergruppen: Die Reihenhaussiedlung besteht aus drei verschieden dimensionierten Haustypen, im Größten mit fast 140 m2 ist genug Platz für eine mehrköpfige Familie oder kom-biniertes Wohnen und Arbeiten. Das Mittlere deckt mit 95m2 die klassische Nachfrage nach 4 Zimmern ab, wohin-gegen das Kleinste mit nur 65m2 und drei Zimmern alles bietet, was ein Haus braucht, und durch seine entsprechend niedrigen Kosten für breite sozialen Schichten und differenzierte Familienformen die Möglichkeit des eigenen Hauses im Grünen bietet.
Auch die Geschosswohnbauten weisen eine große Bandbreite an verschieden Wohnungstypologien auf: Durchgesteckte Maisonette-Typen im Erdgeschoss, darüber kompakte Zwei- bis Drei-Zimmer-Wohnungen und ganz oben verschieden große Dachterrassenwohnungen.
Eine gesamte Stiege inklusive Gemeinschaftsraum steht einer Wohngruppe zur Verfügung, die mit begleitender soziologischer Moderation ein Modell der intensiveren Nachbarschaft lebt.
In zweien der Reihenhäuser hat erfreulicherweise eine betreute Jugendgruppe des SOS-Kinderdorfes sein neues Zuhause gefunden und auch Menschen mit beson-deren Bedürfnissen finden Ihren Platz: Insgesamt sind zudem 10 % aller Einheiten (Reihenhäuser und Wohnungen) barrierefrei ausgeführt worden.
Die Wohngruppe sowie die partizipativen Initiativen in Bezug auf Gemeinschaftsflächen während der Einwohnphase wurden von Wohnbund_Consult und Land in Sicht begleitet.
Das Erdgeschoss erfüllt verschiedenste Funktionen des täglichen Bedarfs: Fahrrad- und Kinderwagen-Abstellflächen, eine Waschküche, ein Geldautomat, ein multi-funktionaler Gemeinschaftsraum und die Servicezentrale, die erste Anlaufstelle der Nachbarschaft bei Fragen und Problemen ist.
Insgesamt wurde so eine Siedlung geschaffen, die mit privaten, beruflichen oder gesundheitlichen Veränderungen mithält und damit zum nachhaltigen - weil lang-fristigen - Zuhause werden kann.